In den letzten Tagen erschienen drei sehr gute Graphic Novels, die alle leider sehr aktuelle Konflikte beschreiben.

Umso wichtiger erscheint mir die Beschäftigung mit den Erfahrungen einzelner Menschen, die uns das große Ganze auf einer menschlichen Ebene verstehen helfen.

 

In „Die Synagoge“ beschreibt Joann Sfar, Autor der wunderbaren „Katze des Rabbiners“, seine Erfahrungen mit Antisemitismus in Frankreich. Wie immer erzählt er auch von schwierigen Themen mit großem Können und klugem Humor. Auch das Verhältnis zu seinem Vater, einem bekannten und engagierten Anwalt spielt eine wichtige Rolle.

 

Im Abschlussband der großartigen Autobiographie „Der Araber von Morgen“ beschreibt Riad Sattouf ebenfalls das schwierige Verhältnis zu seinem syrischen Vater, seinen Start als Comiczeichner und wie seine Familie den syrischen Bürgerkrieg erlebt. Auch Sattouf beschriebt sich und seine Mitmenschen sehr genau mit einem humanistischen Blick auf Ihre Stärken und Schwächen.

 

Der italienische Comicautor Zerocalcare reiste zu den Jesiden in den Nordirak. Er beschreibt die Hintergünde der aktuellen Situation, die schrecklichen Kämpfe gegen den IS und die Versuche, eine neue Gesellschaft aufzubauen. Trotz dieses schwierigen Themas erzählt er unterhaltsam, informativ, witzig und vor allem mit wenig Rücksicht auf seine eigenen Schwächen.

 

Alle drei Bücher vermitteln auf eindrucksvolle Weise menschliche Erfahrungen mit Hass und Vorurteilen, aber auch der Möglichkeit damit umzugehen und sie zu überwinden.

Ich kann alle drei allen interessierten Lesern nur empfehlen.

Volker